Klassen von Verbindungselementen: Was bedeuten A2-70, 8.8 usw.?

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Klassen von Verbindungselementen: Was bedeuten A2-70, 8.8 usw.?

Klassen von Verbindungselementen: Was bedeuten A2-70, 8.8 usw.?
Wenn Sie sich mit Verbindungselementen wie Schrauben und Muttern befassen, werden Sie auf verschiedene Bezeichnungen stoßen, z. B. A2-70, 8.8, 10.9 usw. Diese Bezeichnungen geben die Festigkeitsklasse des Verbindungselements an, die wiederum Aufschluss über die mechanischen Eigenschaften und die Belastbarkeit gibt.

In diesem Artikel erklären wir Ihnen, was diese Bezeichnungen bedeuten und wie Sie die richtige Festigkeitsklasse für Ihre Anwendung auswählen.

Was ist die Festigkeitsklasse?
Die Festigkeitsklasse ist ein standardisiertes System zur Klassifizierung von Verbindungselementen nach ihrer Zugfestigkeit und Streckgrenze. Die Zugfestigkeit gibt an, wie viel Kraft ein Verbindungselement aushalten kann, bevor es bricht. Die Streckgrenze gibt an, ab welcher Belastung das Verbindungselement beginnt, sich dauerhaft zu verformen.

Bezeichnung der Festigkeitsklassen
Die Festigkeitsklassen werden durch eine Kombination aus Buchstaben und Zahlen gekennzeichnet.

Für Schrauben aus Kohlenstoffstahl und legiertem Stahl:

Die Bezeichnung besteht aus zwei Zahlen, die durch einen Punkt getrennt sind, z. B. 8.8, 10.9 oder 12.9.

Die erste Zahl multipliziert mit 100 ergibt die Zugfestigkeit in MPa (Megapascal).

Beispiel:  8.8 bedeutet 8 x 100 = 800 MPa Zugfestigkeit.

Die zweite Zahl multipliziert mit 10 ergibt das Verhältnis der Streckgrenze zur Zugfestigkeit in Prozent.

Beispiel: 8.8 bedeutet 8 x 10 = 80 % (Streckgrenze = 80% der Zugfestigkeit, 640 MPa).

Für Schrauben aus rostfreiem Stahl:

Die Bezeichnung besteht aus einem Buchstaben und einer Zahl, z. B. A2-70 oder A4-80.

  • Der Buchstabe gibt die Art des rostfreien Stahls an:
    • A: Austenitischer Stahl (z. B. 1.4301, 1.4401)
    • C: Martensitischer Stahl (z. B. 1.4016, 1.4122)
    • F: Ferritischer Stahl (z. B. 1.4003, 1.4512)
  • Die Zahl gibt die Mindeststreckgrenze in MPa an. Beispiel: A2-70 bedeutet eine Mindeststreckgrenze von 700 MPa.

Auswahl der richtigen Festigkeitsklasse

Die Wahl der richtigen Festigkeitsklasse hängt von verschiedenen Faktoren ab, z. B.:

  • Art der Belastung: Statische oder dynamische Belastung?
  • Umgebungsbedingungen: Temperatur, Feuchtigkeit, Korrosion?
  • Sicherheitsanforderungen: Wie kritisch ist die Verbindung?

Im Allgemeinen gilt: Je höher die Festigkeitsklasse, desto höher die Belastbarkeit. Bei sicherheitskritischen Anwendungen sollten Sie immer die höchste Festigkeitsklasse wählen, die für die Anwendung geeignet ist.

Beispiele für Festigkeitsklassen:

  • 8.8: Gängige Festigkeitsklasse für Schrauben aus Kohlenstoffstahl, geeignet für viele allgemeine Anwendungen.
  • 10.9: Höhere Festigkeitsklasse für Schrauben aus legiertem Stahl, geeignet für dynamische Belastungen und höhere Anforderungen.
  • A2-70: Gängige Festigkeitsklasse für Schrauben aus austenitischem Edelstahl, gut geeignet für Anwendungen im Innen- und Außenbereich mit moderaten Belastungen.
  • A4-80: Höhere Festigkeitsklasse für Schrauben aus austenitischem Edelstahl, besonders geeignet für aggressive Umgebungen und hohe Belastungen.

Fazit:

Die Kenntnis der Festigkeitsklassen ist wichtig für die Auswahl der richtigen Verbindungselemente. Achten Sie bei der Auswahl immer auf die spezifischen Anforderungen Ihrer Anwendung und konsultieren Sie im Zweifelsfall einen Fachmann.

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