Probleme mit festgerosteten Schrauben? So lösen Sie sie!

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Probleme mit festgerosteten Schrauben? So lösen Sie sie!

Jeder Handwerker, Mechaniker oder Heimwerker kennt das Problem: Eine Schraube, die sich einfach nicht lösen lassen will. Oft ist Rost der Übeltäter, der die Gewinde blockiert und selbst hartnäckigste Versuche scheitern lässt. Doch bevor Sie zur Flex greifen oder die Nerven verlieren, gibt es eine Reihe von bewährten Methoden, um festsitzende Schrauben zu lösen.

In diesem Artikel zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie mit festgerosteten Schrauben umgehen und welche Hilfsmittel Ihnen dabei zur Seite stehen.

1. Der Klassiker: Rostlöser und Kriechöl 💧

Dies ist der erste und oft effektivste Schritt. Rostlöser (wie WD-40, Caramba oder spezielle Rostlösesprays) sind Öle mit hoher Kriechfähigkeit, die in die engsten Spalten eindringen und den Rost unterwandern.

  • Anwendung: Sprühen Sie den Rostlöser großzügig auf die festgerostete Schraube und die umliegende Verbindung.
  • Geduld ist der Schlüssel: Lassen Sie den Rostlöser mindestens 15-30 Minuten einwirken, besser noch mehrere Stunden oder über Nacht. Klopfen Sie währenddessen leicht mit einem Hammer auf den Schraubenkopf, um die Vibrationen zu nutzen und das Eindringen des Öls zu fördern.
  • Wiederholen: Bei sehr hartnäckigen Fällen kann es sinnvoll sein, den Vorgang mehrmals zu wiederholen.

2. Wärme hilft Wunder ♨️

Hitze lässt Metall ausdehnen. Das kann die Verbindung zwischen Schraube und Mutter lockern und den Rost aufbrechen.

  • Vorsicht ist geboten: Verwenden Sie eine Lötlampe, einen Heißluftföhn oder sogar einen Bunsenbrenner. Erhitzen Sie das Bauteil um die Schraube herum, nicht die Schraube selbst, falls möglich. Die Ausdehnung des umgebenden Materials kann die Rostschicht sprengen.
  • Schockkühlung: Nachdem Sie das Material erhitzt haben, können Sie einen kleinen Schockeffekt erzeugen, indem Sie die Schraube schnell abkühlen, z.B. mit etwas Wasser (vorsichtig, bei heißem Metall kann das zu Dampf führen!). Die schnelle Kontraktion kann die letzte Rostschicht lösen.
  • Nicht bei allen Materialien: Seien Sie vorsichtig bei hitzeempfindlichen Materialien (Plastik, Gummi) oder in der Nähe von brennbaren Stoffen.

3. Die richtige Kraft: Hammer und Schraubendreher/Schlüssel 🔨

Manchmal braucht es etwas mehr Überredungskunst, aber kontrolliert eingesetzt, kann ein leichter Schlag Wunder wirken.

  • Schlag auf den Schraubenkopf: Setzen Sie einen passenden Schraubendreher (oder Innensechskantschlüssel) in den Schraubenkopf und schlagen Sie mit einem Hammer vorsichtig auf das Ende des Schraubendrehers. Dies kann die Rostschicht lösen und dem Gewinde etwas "Spiel" verschaffen.
  • Schlagschrauber: Für hartnäckige Fälle ist ein Schlagschrauber (manuell oder elektrisch/pneumatisch) ideal. Er kombiniert Schlagkraft mit Drehbewegung, was oft reicht, um die Schraube zu lösen.
  • Passendes Werkzeug: Stellen Sie immer sicher, dass Sie den exakt passenden Schraubendreher oder Schlüssel verwenden, um das Risiko des Runddrehens des Schraubenkopfes zu minimieren.

4. Wenn der Kopf rund ist: Spezialwerkzeuge ⚙️

Ist der Schraubenkopf bereits beschädigt oder rundgedreht, sind Standardwerkzeuge nutzlos. Hier kommen Spezialwerkzeuge ins Spiel:

  • Gripzange/Feststellzange: Wenn noch etwas vom Kopf herausragt, kann eine Gripzange die notwendige Haltekraft bieten.
  • Schraubenausdreher-Set: Dies sind spezielle Werkzeuge mit Linksgewinde. Man bohrt ein Loch in den Schraubenkopf und dreht den Ausdreher hinein. Beim Drehen des Ausdrehers nach links packt er im Loch und dreht gleichzeitig die festgerostete Schraube heraus.
  • Mutternsprenger: Wenn die Mutter festgerostet ist und nicht die Schraube, kann ein Mutternsprenger die Mutter aufbrechen, ohne die darunterliegende Schraube zu beschädigen.

5. Die letzte Option: Bohren und Ausbohren 

Wenn alles andere versagt, bleibt oft nur das Ausbohren der Schraube.

  • Vorsichtiges Anbohren: Beginnen Sie mit einem kleinen Metallbohrer und bohren Sie genau mittig in den Schraubenkopf. Erhöhen Sie den Durchmesser des Bohrers schrittweise, bis der Schraubenkopf abfällt.
  • Restliches Gewinde entfernen: Der restliche Schraubenstumpf kann nun oft mit einer Zange oder einem Schraubenausdreher entfernt werden. Wenn das Gewinde im Loch beschädigt ist, muss es eventuell nachgeschnitten oder ein Gewindereparatur-Kit (z.B. Helicoil) verwendet werden.

Vorbeugen ist besser als Lösen!

Um zukünftige Probleme mit festgerosteten Schrauben zu vermeiden, ist die richtige Materialwahl und Vorgehensweise entscheidend.

  • Korrosionsbeständige Materialien: Verwenden Sie in feuchten oder korrosiven Umgebungen Edelstahlschrauben, wie sie auch bei PROTECH erhältlich sind. Insbesondere Edelstahl A2 bietet hervorragenden Schutz vor Rost im normalen Außenbereich, während Edelstahl A4 sogar gegen Salzwasser und viele Chemikalien beständig ist.
  • Montagepaste: Bei der Montage von Schrauben in kritischen Bereichen kann eine spezielle Montagepaste oder Kupferpaste das Festrosten verhindern.

Wählen Sie mit PROTECH die richtigen Befestigungselemente, um zukünftige Probleme mit festgerosteten Schrauben von vornherein zu vermeiden! Entdecken Sie unser Sortiment an hochwertigen Schrauben für jede Anwendung und setzen Sie auf Qualität, die hält.

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